Bei den Plastiktütenhirten

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Hier findet Ihr die zweite Marokko-Bildergalerie.

Schaut Euch doch mal die Hirten an! Sie haben recht wenig gemeinsam mit dem idyllischen Bild des Schäfers, der auf seinen Stab gestützt in seinem gewachsten Mantel zwischen Wachholderbüschen der Schwäbischen Alb steht, umringt von wollig wohlig genährten Schafen. Diese Hirten hier haben Plastiktüten in der Hand, darin befindet sich alles, was sie hier oben zum Überleben haben. Sie sind dreckig, teils in beduinische Tücher gehüllt, teils versorgt mit billigen Bayern-München Sweatern aus deutschen Altkleidersammlungen. Weiterlesen

Über den Hohen Atlas

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Hier findet Ihr die erste Marokko-Bildergalerie!

Den ganzen Tag schon befanden wir uns in der Steigung zum Tizi-n-Test, dem Pass, der uns über den Hohen Atlas führen sollte. Den ganzen Tag schon waren wir mit unseren Gedanken allein und arbeiteten uns Serpentine um Serpentine höher. Jetzt aber fiel mir die Email ein, die mir meine Mutter gestern geschrieben hatte. Sie endete mit dem unvermittelten Hinweis, wir sollten Nachtfahrten in Marokko unbedingt vermeiden. Ich lächelte in mich hinein. Zuerst war ich überrascht, dann aber wusste ich gleich woher sie diese Idee hatte. Weiterlesen

Ankommen in Marokko

Wir haben die Fahrräder heute aus den Kartons geholt. Das ist immer ein heikler Augenblick, denn nach der rauen Reise mit drei Flugzeugen und über die Förderbänder und durch die Hände hartgesottenen Rollfeldpersonals sehen die Kartons erbärmlich aus. Außerdem hat das amerikanische Sicherheitspersonal unsere panzertapeverklebten Kartons natürlich geöffnet, Fahrräder waren ja schon immer ein Sicherheitsrisiko! Aber den Rädern geht es den Umständen entsprechend gut und ich bin sehr erleichtert, dass nur eine der GPS-Halterungen abgebrochen ist. Speichen, Schaltung, Rahmen und Reifen sind funktionsfähig. Das ist mehr als ich erwartet hatte. Große Erleichterung.

Das Fahrrad scheint hier wieder offiziell Verkehrsmittel zu sein, was das aber heißt kann ich noch nicht sagen
Das Fahrrad scheint hier wieder offiziell Verkehrsmittel zu sein, was das aber heißt, können wir beim besten Willen noch nicht sagen

Wir hingegen sind ziemlich derangiert, weil unsere innere Uhr immer noch Pazifiktime anzeigt und uns nachts nicht schlafen und zur unpassendsten Zeit hungrig werden lässt. Ich habe heute nacht in den zwei Stunden Schlaf mindestens eineinhalb Stunden von Essen geträumt, weil ich wohl das Essen zu den amerikanischen Zeiten vermisse. Weiterlesen