Projekt

Unser Hilfsprojekt erhält Ulmer Menschenrechtspreis      

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Hilfe für Kindersklaven in indischen Steinbrüchen

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Kindersklaven im Steinbruch
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Kinder ohne Zukunft

Im Bundesstaat Rajasthan, im äußeren Nordwesten Indiens, arbeiten Kinder unter unmenschlichen Bedingungen in Steinbrüchen. Die schwere körperliche Arbeit mit Hammer und Meißel ohne jeden Schutz zerstört schnell die Gesundheit und Arbeitsunfälle führen häufig zu lebenslangen Schäden. Die Lebenserwartung bei dieser Arbeit beträgt deutlich unter 40 Jahren. Die gezahlten Löhne erlauben es den direkt am Steinbruch lebenden Familien nicht, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Stattdessen müssen diese oft schon ab dem Alter von vier Jahren im Steinbruch mitarbeiten, um die Familie zu ernähren. Da die Familien sich in einfachsten vorläufigen Behausungen direkt am Steinbruch ansiedeln, fehlen nicht nur sauberes Trinkwasser, Gesundheitseinrichtungen, Kindergärten und Schulen, sondern auch der Schutz einer gewachsenen dörflichen Gemeinschaft. Weder Eltern noch Kinder können lesen oder schreiben, so dass sie ihre Rechte weder kennen, noch in Anspruch nehmen können. Daher fallen viele Familien in die sogenannte Schuldknechtschaft, in der sie wie Leibeigene ihren Schuldnern über Generationen ausgeliefert sind. Unter solchen Bedingungen wird ein großer Teil der in Deutschland verwendeten Pflaster- und Grabsteine hergestellt.

Schulpartnerschaft Biberach – Indien

„Unsere“ Kerala Bhakar-Schule

Die Schülerinnen und Schüler der Gebhard-Müller-Schule in Biberach (GMS) ermöglichen ab 2014 für 50 Kinder eines Steinbruchs den Besuch der Kerala Bhakar-Schule in Rajasthan. Die von den Schülern gesammelten Spenden finanzieren zum Beispiel (jeweils jährlich): Lehrergehalt von 570 Euro; Lernmittel für 65 Kinder von 303 Euro; medizinische Versorgung und gesundheitliche Aufklärung der Kinder von 225 Euro. Der gesamte Schulbetrieb inklusive Erwachsenenbildung, Rechtsberatung der Eltern, Frauenförderung und Begleitung des Projekts durch die Partnerorganisation vor Ort (GRAVIS) kostet jährlich 4165,47 Euro.
Mit diesem Betrag erhalten 65 Kinder und ihre Familien einen Ausweg aus dem Leben im Steinbruch und eine Perspektive für eine selbstbestimmte Zukunft.
Unser Ziel ist es den Schulbetrieb bis zu fünf Jahre zu finanzieren. Gegen Ende dieser Zeit soll die Schule von der Dorfgemeinschaft selbst oder vom indischen Staat übernommen werden. Gelingt es uns mehr Spenden zu sammeln, dann kann der Schule auch noch ein Kindergarten angeschlossen werden, damit die Kleinkinder nicht den Gesundheitsschäden im Steinbruch ausgesetzt bleiben, in dem ihre Mütter arbeiten.
Wir wollen nicht nur die Schule finanzieren, sondern daraus auch ein Bildungsprojekt bei uns in Biberach machen. Wir sehen es als unsere pädagogische Aufgabe, Schülerinnen und Schülern das Themenfeld soziale Gerechtigkeit, faires Wirtschaften und fremde Kulturen ans Herz zu legen. Das Projekt wird mit Schülern vor- und nachbereitet und ermöglicht es ihnen, selbst aktiv zu werden, eigene Handlungsmöglichkeiten zu entdecken und direkt die „Früchte“ ihres Engagements zu erleben.

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Schüler der Kerala Bhakar-Schule (2014)

Wer ist der Projektpartner in Rajasthan?
Vor Ort arbeiten wir mit der Nichtregierungs-Organisation GRAVIS zusammen. Diese Organisation engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für die Verbesserung der Lebensbedingungen der armen ländlichen Bevölkerung im Randbereich der Wüste Thar. Dort sorgt sie vor allem für Schul- und Erwachsenenbildung und für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Ihrer Arbeit liegt ein ganzheitliches Entwicklungskonzept zugrunde, das auf Hilfe zur Selbsthilfe basiert.
Weitere Informationen: www.gravis.org.in

Wer kontrolliert die Verwendung des Geldes in Indien?
Wir arbeiten zusammen mit dem in Freiburg ansässigen eingetragenen Verein „XertifiX“. Seit 2006 kontrolliert XertifiX in indischen Steinbrüchen und Natursteinbetrieben, dass keine ausbeuterische Kinderarbeit oder Sklavenarbeit stattfindet. XertifiX versucht einerseits ein Verbot von Kinderarbeit durchzusetzen und gleichzeitig Familien faire Löhne und würdige Lebensbedingungen zu ermöglichen. Daher führt XertifiX mit dem indischen Partner GRAVIS vor Ort Sozialprojekte durch und kontrolliert regelmäßig die Verwendung der Spendengelder.

Weitere Informationen: www.xertifix.de

Wohin geht mein Geld?
Die Spendengelder werden auf das Spendenkonto „Schule für Steinbruchkinder“ des Fördervereins der GMS überwiesen und von dort direkt an XertifiX e. V. weitergeleitet, der das Geld GRAVIS zum Betrieb der Schule zur Verfügung stellt. Selbstverständlich erhalten Sie von uns eine Spendenbescheinigung.

Die Kinder sind völlig fasziniert als wir von den deutschen Spendern erzählen, die sich für ihren Schulbesuch einsetzen. Sie fragen uns, wie diese Menschen heißen und ob sie auch Kinder haben, die in die Schule gehen dürfen.

Die im Steinbruch arbeitenden Eltern und Kinder können weder lesen noch schreiben. Dadurch leben und arbeiten diese Menschen schon über Generationen in völliger Abhängigkeit und Hilflosigkeit. Erst eine Schulbildung ermächtigt die nächste Generation selbstbestimmt ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. Schulbildung ist zusammen mit einem unterstützenden Konzept von Hilfe zur Selbsthilfe deswegen der einzige Weg in ein würdevolleres Leben und die Aussicht auf einen Ausweg aus der größten Armut. Hier wird ganz besonders deutlich, dass Bildung den entscheidenden Unterschied macht!

Infobroschüre zum Indienprojekt als pdf (hier klicken)

Hier geht es zu der Bildergalerie, die wir von unserem Besuch bei der Schule zusammengestellt haben (klickklick)

Hier geht es zum Bericht unseres Besuches der Kerala Bhakar-Schule (klickklick)

Weitere Informationen finden Sie hier: www.gms-bc.de

Spendenkonto:
Verein der Ehemaligen und Freunde der Gebhard-Müller-Schule e. V.
IBAN: DE02 6545 0070 0007 0957 26
BIC: SBCRDE66
Verwendungszweck: GMS Indien + Ihr Name und Ihre vollständige Adresse (für die Spendenbescheinigung)

Kommt mit zur Kerala-Bhakar-Schule!

Schaut den Film an, wir möchten Euch unbedingt mitnehmen zu Eurer Schule. Uns haben diese letzten Meter zur Schule bewegt wie nichts zuvor auf unserer langen Reise.

Aktuell: Corona-Nothilfe

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Viele Menschen sind ohnehin schon unterernährt. Jetzt wird die Situation für sie noch schwieriger.
Viele Menschen sind ohnehin schon unterernährt. Durch die Pandemie und die Folgen des Lockdowns wird die Situation für sie noch schwieriger. Im Bild zu sehen: Hilfspaket von unseren Spendengeldern finanziert, das einer 6- bis 7-köpfigen Familie das Überleben für drei Wochen sichert (15 kg Reis, 2 kg Linsen, 1L Speiseöl, Gewürze, 5 Stück Seife).